BEM-Gespräch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen

 

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Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) unterstützt Mitarbeiter*innen nach psychischen Erkrankungen bei der Rückkehr in den Arbeitsalltag. Besonders bei Erkrankungen wie Depressionen bietet das BEM-Gespräch die Möglichkeit, individuelle Unterstützung zu erhalten und so die Rückkehr in den Beruf zu erleichtern. Doch welche Rolle spielt das BEM-Gespräch bei Depressionen genau, und wie können Betroffene davon profitieren?

Poko bietet wertvolle Seminare zum Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie Schulungen über Betriebliches Eingliederungsmanagement an. Diese Seminare vermitteln den Teilnehmenden wichtiges Wissen über den Umgang mit psychischen Erkrankungen im Berufsalltag und unterstützen Unternehmen dabei, ein erfolgreiches BEM umzusetzen. Unsere Seminare können an einem von vielen schönen Seminarorten besucht, aber auch als Inhouse-Seminar oder Betriebsrat-Webinar gebucht werden.

Seminar: Betriebliches Eingliederungsmanagement I

 

Ablauf des BEM-Gesprächs: Das Wichtigste in Kürze

Der Ablauf eines BEM-Gesprächs, etwa bei einer Depression, umfasst verschiedene Schritte, um individuelle Unterstützung für den Wiedereinstieg zu bieten:

  • Einladung zum Gespräch: Der bzw. die Mitarbeiter*in erhält eine schriftliche Einladung vom BEM-Team, die klar, freundlich und ohne Druck formuliert ist.
  • Offene Kommunikation: Im Gespräch werden die Erwartungen und Ängste des bzw. der Betroffenen angesprochen. Hier können Sorgen geäußert und die Ziele des BEM erklärt werden.
  • Situationsanalyse: Belastungsfaktoren werden identifiziert, sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Umfeld. Dabei werden mögliche Anpassungen besprochen.
  • Maßnahmenplanung: Gemeinsam mit dem bzw. der Betroffenen werden individuell passende Maßnahmen zur schrittweisen Wiedereingliederung und zur Unterstützung im Arbeitsalltag festgelegt.
  • Regelmäßige Reflexion und Anpassung: In vereinbarten Abständen findet ein Feedbackgespräch statt, um den Fortschritt zu bewerten und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

 

BEM Phasen

Die Bedeutung des BEM-Gesprächs bei Depressionen

Mitarbeiter*innen, die unter einer Depression oder anderen psychischen Erkrankungen leiden, empfinden oft Vorbehalte gegenüber einem BEM-Gespräch. Die Scheu entsteht meist aus der Annahme, dass die Erkrankung keinen Bezug zum Arbeitsplatz hat und das BEM daher keine Lösungen bieten kann. Dabei kann ein gut geführtes BEM-Gespräch aufzeigen, wie eine professionelle Begleitung durch das Unternehmen sowohl den Wiedereinstieg als auch die langfristige Stabilität von Mitarbeiter*innen unterstützen kann.

Der Ablauf eines BEM-Gesprächs für psychisch Erkrankte

Der erste Schritt im BEM-Prozess ist die Einladung zu einem Gespräch. Diese sollte in freundlicher und transparenter Weise erfolgen, um Ängste zu reduzieren und Vertrauen aufzubauen. Im BEM-Gespräch selbst können Betroffene ihre Sorgen und Ängste offen ansprechen. Erfahrene BEM-Berater*innen sollten auf die individuellen Bedürfnisse eingehen und verständnisvoll reagieren, um Missverständnisse und mögliche Vorurteile auszuräumen.

Seminar: Betriebliche Eingliederung psychisch erkrankter Kollegen

 

Situationsanalyse im BEM: Belastungen am Arbeitsplatz und privat

Im Rahmen des BEM-Gesprächs wird eine Situationsanalyse durchgeführt, die potenzielle Belastungsfaktoren sowohl im Arbeitsumfeld als auch im privaten Bereich untersucht. Da Depressionen oft multifaktorielle Ursachen haben, ist es wichtig, diese verschiedenen Aspekte zu berücksichtigen. Eine Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastung kann zusätzliche Einblicke in mögliche Stressfaktoren liefern, die im Rahmen des BEM angesprochen und verändert werden können. Hierzu können therapeutische Stellungnahmen und die genaue Arbeitsplatzbeschreibung herangezogen werden.

Seminar: Symposium Psychische Belastungen am Arbeitsplatz

 

Maßnahmen zur Unterstützung am Arbeitsplatz

Ein erfolgreiches BEM setzt konkrete Maßnahmen zur Entlastung am Arbeitsplatz um. Bei Mitarbeiter*innen mit Depressionen stehen hier häufig Aspekte wie der Schutz vor Überforderung im Vordergrund. Regelmäßige Pausen, das Lernen von „Nein-Sagen“ und der Umgang mit emotionalen Belastungen können helfen, das Arbeitsumfeld besser zu bewältigen. Eine stufenweise Wiedereingliederung mit regelmäßigen Feedbackgesprächen sorgt zudem für Stabilität und unterstützt die Betroffenen, sich schrittweise wieder an den Berufsalltag zu gewöhnen.

Anpassung der Arbeitsumgebung für Betroffene

Neben persönlichen Maßnahmen spielt die Gestaltung des Arbeitsumfelds eine wichtige Rolle. Ruhige, stabile Umgebungen sind für Menschen mit Depressionen oft förderlicher als moderne Bürokonzepte wie Großraumbüros. Ein ruhiger Arbeitsplatz oder eine Rückzugsmöglichkeit können bereits einen großen Unterschied machen. Anpassungen wie das Einrichten eines festen Arbeitsplatzes und die Vermeidung unnötiger Reizüberflutungen unterstützen den Wiedereinstieg zusätzlich.

Unterstützung durch das soziale Umfeld und externe Hilfen

Das soziale Umfeld kann eine entscheidende Stütze sein. Beratungsstellen für Angehörige und Selbsthilfegruppen bieten wertvolle Unterstützungsmöglichkeiten. Darüber hinaus kann auch die Einbindung der Führungskraft hilfreich sein, wenn die betroffene Person dies wünscht. Eine gut informierte und unterstützende Führungskraft kann den Wiedereinstieg in den Beruf erleichtern, indem sie das Verständnis für die Erkrankung im Team fördert.

Langfristige Betreuung und Vorsorgeprogramme

Da Depressionen oft phasenweise verlaufen und Rückfälle möglich sind, ist ein Vorsorgeprogramm sinnvoll. Dieses kann regelmäßige kurze Gespräche mit BEM-Berater*innen umfassen, um rechtzeitig auf Warnsignale zu reagieren. Solche Maßnahmen unterstützen nicht nur den bzw. die Betroffene*n, sondern auch das Unternehmen, indem sie einen erneuten Krankheitsausfall möglichst vermeiden.

Veranstaltungen zum Thema: Betriebliches Eingliederungsmanagement

 

Fallbeispiel: Herr Frischler und das BEM-Gespräch

Herr Frischler ist ein Mitarbeiter, der aufgrund einer diagnostizierten Depression längere Zeit arbeitsunfähig war. Schon vor seiner Erkrankung fühlte er sich erschöpft und kraftlos, litt unter Schlafproblemen und Schuldgefühlen. Auf der Arbeit fiel ihm zunehmend schwer, seine Aufgaben zu erfüllen, und es kam häufiger zu Fehlern. Nach einem Arztbesuch und der Diagnose Depression begann er mit einer Therapie und erhielt Medikamente.

Während seiner Krankschreibung wurde er vom BEM-Team seines Unternehmens kontaktiert und freundlich zum BEM-Gespräch eingeladen. Obwohl er zunächst skeptisch war und unsicher, ob das BEM ihm tatsächlich helfen könne, zeigte sich im Gespräch, dass das BEM-Team ihn professionell und verständnisvoll begleitete. Sein BEM-Berater ging auf seine Sorgen ein, zeigte ihm Unterstützungsmöglichkeiten auf und half ihm, eine schrittweise Wiedereingliederung zu planen. Durch die individuelle Betreuung konnte Herr Frischler langsam Vertrauen fassen und fühlte sich in seinem Vorhaben, wieder zurück ins Berufsleben zu finden, bestärkt.

Betriebliches Eingliederungsmanagement mit Poko-Seminaren

Das BEM-Gespräch ist bei einer Depression ein wertvolles Instrument, das bei der Rückkehr in den Beruf unterstützen kann. Mit einem gut strukturierten BEM-Prozess lassen sich individuelle Lösungen entwickeln, die sowohl die persönliche Situation des Mitarbeitenden als auch die Anforderungen des Arbeitsplatzes berücksichtigen. Für Betroffene von Depressionen ist das BEM somit eine hilfreiche Maßnahme, um Schritt für Schritt zurück in ein geregeltes und erfülltes Arbeitsleben zu finden.

Poko-Seminare helfen Führungskräften und BEM-Beauftragten, die Rückkehr von erkrankten Mitarbeiter*innen bestmöglich zu begleiten und ein gesundheitsförderndes Arbeitsumfeld zu schaffen. Unsere praxisorientierten Inhalte und erfahrenen Dozent*innen vermitteln das notwendige Fachwissen, um BEM-Maßnahmen erfolgreich zu gestalten. Ob an einem unserer Poko-Standorte, als Webinar für BEM-Verantwortliche oder als Inhouse-Schulung direkt bei Ihnen vor Ort – unsere Seminare sind auf Ihre speziellen Anforderungen im BEM abgestimmt. Buchen Sie jetzt Ihr Seminar und optimieren Sie Ihr Eingliederungsmanagement!

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